Vereins-Philosophie

Am treffendsten hat die Journalistin Silvia Buss unsere Vereins-Philosophie in "Konkret" - Zeitschrift der Arbeitskammer des Saarlandes - Ausgabe 3|23 und zwar in der Beilage "Konkret Spezial - Leben + Freizeit" zum Thema Vereinswelten beschrieben.

Das Hauptziel ist Geselligkeit
SENIORENFAHRTEN Saarbrücker Verein bietet zahlreiche Tagestouren an

Im Jahr 2015 stellte die Stadt Saarbrücken ihr Angebot für Bus-Tagesfahrten ein. Daraufhin nahmen einige Seniorinnen und Senioren das Heft selbst in die Hand und gründeten den Verein Saarbrücker Seniorenbildungsreisen.
Der will älteren Herrschaften die Möglichkeit bieten, mal zu Hause rauszukommen.

Zum Reisen ist man nie zu alt.
Es müssen ja nicht immer gleich Weltumrundungen sein.
Auch auf Tagesausflügen kann man viele neue Entdeckungen machen. Morgens hin, abends zurück – und nur nicht zu lange fahren! Das ist das Motto des Vereins Saarbrücker Seniorenbildungsreisen, der etwa zweimal im Monat Bustouren in malerische Gegenden und Städte jenseits der saarländischen Landesgrenzen unternimmt.

Mitfahren können alle, nicht nur Vereinsmitglieder, und auch Reiselustige unter 60 sind öfter dabei. Straßburg im Elsass, die Südvogesen, die Champagne mit Besuch beim Winzer, die Bundesgartenschau in Mannheim und die Weihnachtsmärkte von Metz und Traben-Trarbach – das sind nur einige der Ausflugsziele, die der Verein in diesem Jahr noch ansteuern wird. Vor Ort lässt man sich meist fachkundig ausgewählte Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Museen, Denkmäler, historische Stadtkerne, Parks oder auch besondere Ausstellungen zeigen, schippert auf Flüssen, hat aber auch Zeit zur freien Verfügung. „Unser Hauptziel ist es, die älteren Herrschaften mal aus ihrem Zuhause rauszuholen und Geselligkeit zu bieten“, sagt Elisabeth Sprossmann, die 1. Vorsitzende, die den Verein überhaupt ins Rollen gebracht hatte.

Wie das kam? Bis 2015 habe die Stadt Saarbrücken immer Tagesfahrten mit dem Bus für Seniorinnen und Senioren veranstaltet, erzählt die St. Ingberterin.
Eines Tages aber habe die Stadt angekündigt, sie könne die Touren nicht mehr anbieten, da sie diese sonst europaweit ausschreiben müsse. Ein zu großer Aufwand. „Da habe ich in die Runde gerufen: Dann machen wir doch unseren eigenen Verein auf!“, erinnert sich Sprossmann. Prompt hätten sich einige Leute gemeldet. Zu siebt gründeten sie im März 2016 die Saarbrücker Seniorenbildungsreisen e. V.

„Wir sind nur ein kleiner Verein“, sagt Elisabeth Sprossmann, „wir haben nur 20 Mitglieder und die sind alle 60 plus, unsere Älteste wird bald 90 Jahre alt.“
Dafür stellt die Truppe aber ganz schön viel auf die Beine! Um die 18 Tagestouren in der Saison wollen ja geplant und organisiert sein. Der Verein hat außerdem nicht nur eine eigene Webseite, auf der er über jede Reise im Detail informiert, er gibt auch einen kleinen Reisekatalog in gedruckter Form heraus.

Schließlich haben viele Ältere auf Internet keine Lust. Da sie selbst Seniorinnen und Senioren sind, wissen Elisabeth Sprossmann und ihre Mitstreiter vom Vorstand auch genau, was sich ihre Mitreisenden wünschen. „Bei uns gibt es morgens immer ein kleines Frühstück und nachmittags
Kaffee und Kuchen und einen Crémant“. Das habe es bei der Stadt nicht gegeben, davon seien alle ganz begeistert, sagt Sprossmann.

Bei der Planung achtet der Verein auch darauf, dass unterwegs keine zu langen Fußmärsche zurückzulegen sind. Auch Ältere, die nicht mehr so gut laufen können, am Rollator oder am Stock gehen, sollen mithalten können. Müsse dennoch mal jemand eine Verschnaufpause einlegen und einen Besichtigungspunkt auslassen, lasse man ihn nicht allein.

Kein Wunder also, dass, wer einmal mitfährt, gerne wiederkommt. „Über die Jahre sind da schon Freundschaften entstanden“, sagt die Vorsitzende. Frauen brächten nicht selten gleich zwei, drei Freundinnen mit. Doch auch wer sich allein anmelde, werde schnell integriert.
Zwischen 80 und 120 Euro, teilweise inklusive Mittagessen zahlt man (Mitglieder etwas weniger) für die Tagestouren, nur rund 48 Euro für die jährliche „Überraschungstour“ zu einem unbekannten Ziel im Saarland, die besonders beliebt ist.

Verdienen darf und will der Verein an den Touren nichts, erhält aber auch keine Zuschüsse.
Was sich die Vorsitzende für die Zukunft wünscht? „Ein paar neue Mitglieder könnten wir noch gut gebrauchen“, sagt Elisabeth Sprossmann. Denn rund um die Fahrten gebe es viel zu tun.